„Heute sind Cyber-Operationen entscheidend“

Bei der Veranstaltung der Regionalgruppe Frankfurt am 16. September 2025 sprach General Christian Badia über „Neue Bedrohungen – neue Antworten? Die Zukunft der NATO in einem sich ständig wandelnden Sicherheitsumfeld.“
Im Anschluss an das Event betonte er im Video-Interview mit der Atlantik-Brücke die Notwendigkeit erhöhter Verteidigungsausgaben – konkret 5 % des BIP bzw. 3,5 % für militärische Investitionen –, um den Anforderungen moderner Kriegsführung gerecht zu werden, insbesondere in den für die Zukunft zentralen Bereichen Cyber und Weltraum. Früher lag der Fokus auf Land-, Luft- und Seestreitkräften, so Badia, heute sind Cyber- und Weltraumoperationen für die Dominanz entscheidend, weshalb erhebliche finanzielle Mittel für eine ganzheitliche Fähigkeitsentwicklung erforderlich sind.
Trotz unterschiedlicher nationaler Interessen der 32 NATO-Mitgliedstaaten betont Badia das gemeinsame Wertefundament des Bündnisses. Er beschreibt, wie Entscheidungsfindung im Konsens auf der Suche nach Alternativen basiert, sodass eine Ablehnung („no“) oft zu einem „alternativen Ja“ führe. Über seine 41-jährige Karriere hinweg habe sich die sicherheitspolitische Landschaft stetig verändert – von Kaltem Krieg über deutsche Wiedervereinigung und Out-of-Area-Operationen bis hin zu neuen Bedrohungsszenarien. Dennoch sei die Wertegemeinschaft der „freien westlichen Allianz“ stets handlungsfähig geblieben.
Badia zeigt sich optimistisch, dass trotz Spannungen zwischen nationaler Souveränität und gemeinsamer Bündnisinteressen stets im Sinne des Westens gehandelt werde und NATO plus ihre 35 Partner auf einem stabilen, wertebasierten Fundament stehen.